Meine erste Reise in die Stadt an der Donau begann ich mit großen Erwartungen. Budapest soll eines der schönsten Metropolen Europas sein. Für die Erkundung der Stadt haben wir 6 Tage veranschlagt, was sich auch als ausreichend herausgestellt hat.
Doch zum Anfang: Glücklicherweise konnten wir einen Billigflug von Germanwings ergattern. Für knapp 60,- Euro Hin- und Zurück pro Person - das ist wirklich ein günstiger Flug, wie Taxi fahren. Da ich nicht viel von fremdorganisierten Reisen halte, buchten wir genau im Zentrum ein kleines Apartment über das Internet. Trotz Koffer und Handgepäck nutzten wir vom Flughafen Ferihegy, der rund 20km außerhalb des Zentrums liegt, die öffentlichen Verkehrmittel. Die Hektik der Berufspendler an den Bus- und Metrostationen war sehr interessant und wir genoßen die ersten Eindrucke des ungarischen Flairs. Neben den Möglichkeiten der Taxifahrt und einem Service-Shuttle, der einen direkt zum Ziel in der Stadt bringt, sind Bus und Bahn natürlich die günstigsten Transfers. Für rund 500 Forint, das sind rund 2,- Euro, pro Strecke, gelangt man in ca. 40min in die Budapester City.
Wie das immer so ist, wenn man neu in einer fremden Stadt ist, muss man sich erst mit dem Metro-Netz vertraut machen. Beim Umstieg der Linie M3 nach M1 suchten wir das richtige Gleis. Unübersehbar mit Koffer und fragwürdigen Blicken stehend sprachen uns direkt zwei Damen von den Verkehrsbetrieben an: "Can we help you?" Oh, dachte ich, das ist ja nett, wenn einem direkt geholfen wird... Diese Einschätzung änderte sich schlagartig, als die Zwei uns nach den Fahrausweisen frugen. In der Budapester Metro ist es Pflicht, ein Ticket zu besitzen und dieses auch zu stempeln, wenn man sich in die Station hineinbegibt, und nicht erst bei Eintritt in eine Bahn. O.K., das Ticket für die 2. Bahn hatten wir auch, aber noch nicht abgestempelt. Das war der Fehler, den uns die inzwischen ernsterer mit "Euro-Zeichen" dreinblickenden Kontrolleurinnen auch unmissverständlich zu verstehen gaben. Kurzum: Wir hatten die Wahl, eine Strafe von ca. 40,- Euro oder direkt ein 3-Tages-Ticket kaufen. Eigentlich wollten wir die Budapest-Karte erwerben, mit der wir auch weitere Vergünstigungen gehabt hätten, aber nun hatten wir keine Wahl mehr. Also ein wichtiger Tipp für alle Budapester-Besucher: Fahrticket vor Nutzung der Bahn entwerten, weil Kontrollen sehr oft stattfinden.
Die Buchung des [Budapest Apartment] lief über das Internet bzw. eMail. Mariuz, der Vermittler, hatte uns schriftlich in deutsch alles Wichtige mitgeteilt. Nur ich hatte beim Ausdruck der Buchungsseiten leider einen Denkfehler gemacht. Irgendwie legte ich mich auf die Unterkunft in der Nähe des Parlamentes fest und wunderte mich, als wir abends davor standen und vergeblich die Straße suchten, die auf der Buchungs-Bestätigung stand. Was nun? Die Befragung eines Taxifahres ergab, dass die richige Straße zwar nicht weit, aber ganz woanders im Zentrum lag. Schade, war da nichts mit dem täglichen Blick auf die Kuppel des Parlamentes. Glücklicherweise konnte ich Mariuz erreichen, der uns kurzerhand vor der Metrostation abholte und uns zur richtigen Adresse fuhr. Der Ferenciek Tere liegt genau in der Verlängerung der Elisabeth-Brücke und gegenüber dem Pariser Hof - zentraler geht es wirklich nicht. Aber wie sich später herausstellte, sollte man entweder einen guten Schlaf oder Ohrenstöpsel dabei haben, denn der Verkehr ist bei den nicht isolierten Fensterscheiben in dem Zimmer fast so laut wie in Main-Time in Manhatten. Die Wettervorhersage gab für die nächsten zwei Tage bedeckten Himmel, für die Darauffolgenden sogar beinahe wolkenlosen Sonnenschein vor.
Fortsetzung folgt...