Das Gleichnis des Döner-Manns
Hey meine Lieben! Irgendwie ist bei der Party, von der ich euch letztes Mal erzählt habe, echt einiges mit mir passiert! Als ob sich die ganze Disziplinierung in mir gelockert hätte oder so. Als der Kater endlich vorbei war nach wohlgemerkt drei Tagen - ja, ich trinke halt nicht so regelmäßig - habe ich plötzlich ganz anders gehandelt als sonst immer. Anstatt durch die Straßen Berlins zu rennen wie alle anderen, bin ich langsam und entspannt promeniert und habe auf dem Weg auch mal ne Pause in dem süßen Café dort oder der Kneipe hier gemacht. Sachen, die ich eigentlich schon seit Ewigkeiten machen wollte, aber einfach nie dazu kam. Beziehungsweise eben immer gedacht habe: Keine Zeit, du musst noch dies und das machen. Und dann saß ich Zuhause, war nach ner Stunde schon mit allem fertig und habe mich bei "Sex and the City" und Konsorten gelangweilt.
Dann habe ich ein richtiges Schlüsselerlebnis gehabt: Ich hatte schon seit Ewigkeiten Lust auf einen richtigen Döner, mich aber nie getraut, einen zu essen. Einmal gehört sich das ja nicht fürn Mädel und dann gibt es ja immer diese Gerüchte, dass die Buden Gammelfleisch verkaufen oder so. Geht ja eigentlich auch nicht anders bei Preisen zwischen 1,50 und 3 Euro. Trotzdem hab ich mir einen fetten Döner bestellt mit extra viel Knoblauch-Sauce. Die Bedienung, ein junger Türke, fand das ganz Groß und wir kamen ins Gespräch. Irgendwann meinte er: "Ihr werdet alle mit 40 einen Herzinfarkt haben. Schau dich doch mal um. Wie hektisch ihr alle seit. Mit 40 nen Infarkt, ich sag es dir!" Soviel Philosophie und Tiefsinn hätte ich wahrlich nicht von einem Döner-Mann erwartet. Und dass er mich in meinem Lebenswandel so bekräftigt, hat er sicherlich auch nicht gewusst. Danke, Döner-Mann!
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Geschrieben von
Lydia | 08.12.2011 um 15:21 Uhr