Vor einem Monat habe ich eine kleine Abschiedsfeier gegeben und was soll ich sagen, es war schrecklich. Ich weiß, dass ich meine Freunde für sehr sehr lange Zeit nicht wiedersehen werde und dass wir uns alle verändern werden, ich wahrscheinlich am meisten. Ich hab einfach Angst, dass wenn ich irgendwann wiederkomme,ich nicht mehr zu ihnen passe.
Wir haben uns alle in einem Park getroffen und gequatscht, gegessen und viel gelacht. Als es aber daran ging Abschied zu nehmen, wollte ich gar nicht gehen. Ich hätte gern die ganze Nacht im Park gesessen und mit meinen Freunden geredet.
Natürlich habe ich geweint, wär ja komisch wenn nicht, aber ich hatte die Gewissheit, dass ich vermisst werde und dass meine besten Freundinnen sowieso noch mit zum Flughafen kommen. Und davor hatte ich am meisten Schiss, der Abschied am Flughafen.
Von meinen besten Freundinnen Kim und Lisa habe ich ein Shirt bekommen, mit einem absolut geilen Bild von ihnen drauf. Und sie meinten, dass sie mir regelmäßig Briefe und Pakete schicken, damit ich gar nicht erst auf die Idee komme, Deutschland zu vermissen.
Nun sitz ich hier in dem wunderschönen Haus meines Stiefvaters und werde wieder traurig. Es ist alles noch so frisch und ich weiß noch nicht, was ich als nächstes machen soll. Ich wollte erst einmal Amerika entdecken, ein bisschen herumreisen und von New York bis Miami alles sehen. Aber was mach ich, wenn ich wieder in San Francisco bin? Einfach ist es jedenfalls nicht an die
Stanford zu kommen, auch wenn mein Steifvater dort Professor ist. Ich muss mich einfach an dieses Easy-Going-Gefühl erst einmal gewöhnen, hier läuft die Zeit irgendwie langsamer und stressfreier. In Deutschland hast du Panik bekommen,wenn du mit 20 noch nicht wusstest, was du machen willst. Da wirst du schief angeguckt und nicht akzeptiert. Hier ist das irgendwie anders, "Na und, dann gehst du eben erstmal ein bisschen jobben." meinte ein Freund meiner Eltern. Und genau das werd ich dann einfach machen.
Ich bin gespannt was auf mich zukommt. :)