So, dank Freikarten waren wir
heute gestern in der 14 Uhr-Vorstellung - leider war man auf diese Uhrzeit festgelegt, abends hätte man sich das Gegröhle und Dazwischengeunke der vielen, vielen "Jungerwachsenen" vllt erspart :-p Egal. (Irgendwie hatte die Kartenschenkerin vergessen zu erwähnen, woher sie die Karten hatte - scheinbar gab's die dazu, wenn man bei der WI Volksbank ein "Jugendkonto" eingerichtet hat ...)
Wie steht's im SPIEGEL?
"Yates, der Fernsehregisseur, weiß das Kinoformat nicht wirklich zu nutzen: Er gestaltet keine Räume, sondern setzt immer nur Kulissen ins Bild, entwickelt keine Figuren, sondern hakt Plotstationen ab und verlässt sich ansonsten auf die Computertechnik, die dort für Staunen sorgen soll, wo Erzähltechnik und Bildsprache nur gähnen machen.
[...]
Selbst Yates' mäßiger Film kann etwas von dieser Tragödie vermitteln."
Dann scheine ich auf den Fernseh-Stil zu stehen. Nach dem letzten Wischi-waschi-Potter war das wieder richtig gut, so für mein Laien-Empfinden. Sehr düster, die Stimmung - und dann so straff und fesselnd erzählt, dass eben KEIN Gähnen aufkommt, zumindest nicht bei mir. Meine Begleitung meinte zwar auch, es hätte wieder ein paar Längen gegeben, aber die sind mir dieses Mal nicht aufgefallen.
Sehr positiv: Daniel Radcliffe (Harry Potter) und Evanna Lynch (Luna Lovegood). Echt, der Harry-Darsteller hat mich umgehauen, ein Quantensprung im Vergleich zu den anderen Filmen. Daneben waren "Hermine" und "Ron" dann zwar leider etwas blass, aber auch die beiden waren ok. Im letzten Film wurde "Hermine" ja sehr gelobt, dabei ging sie mir da nur auf die Nerven mit ihrer ständigen Fratzenzieherei - aber jetzt im neuen Teil hat sie ihr Gesicht wieder im Griff, das kam gut an bei mir :-p Ja, und die Rolle der Luna Lovegood hätten sie liebend gern größer anlegen können - ein toller, schräger und ungewöhnlicher Charakter, wunderbar gespielt.
Irgendwie hab' ich bei dem Teil das Gefühl, er ist im "Jetzt und Hier" angekommen. Wenn ich so an den ersten Potter zurückdenke, dann ist er eher ein netter Fantasy-Film, der trotz Ansiedelung in unserer Welt nicht zu ihr dazugehörig erscheint - da ist eben immer irgendwie eine Distanz und der Film eine nette Geschichte, nicht mehr.
Der jetzige Teil wirkt echter, wahrhaftiger und alles könnte sich genauso eine Straßenecke weiter abspielen. Hat sicherlich auch mit dem Harry-Darsteller zu tun. Endlich IST er Harry. Und mit der düsteren Ernsthaftigkeit. Rons Mutter ist nicht mehr nur die liebe naive Hausfrau, sondern sichtlich gezeichnet von den Ereignissen - zwar immer noch freundlich lächelnd, aber im Moment des Alleinseins von Kummer erfüllt.
Wären die gröhlenden Kids nicht mit im Saal gewesen, wäre ich wahrscheinlich wirklich zwei Stunden mit Haut und Haar "drin" gewesen. Und der Spiegel-Rezensent kann mich mal