Der Ursprung der Massage ist sicher im Altertum zu suchen. Höchstwahrscheinlich waren es asiatische Völker (Chinesen oder Perser), die als Erste mit Massagehandgriffen und gymnastischen Übungen Leiden des Bewegungsapparates therapierten.
Zur Zeit der großen griechischen Ärzte gelangte die Massage nach Europa. Insbesondere Hippokrates von Kos (460 - 377 v. Chr.) förderte diese Therapieform, indem er sich detailliert über Techniken im Rahmen seines "Corpus Hippocraticum" auslässt. Dies sind vielleicht auch die ersten europäischen Aufzeichnungen über derartige manuelle Behandlungstechniken überhaupt.
Der griechische Arzt Galen (131 - 201 n. Chr.) war ein eifriger Verfechter der hippokratischen Lehren und übernahm neben dessen Lehrmodell der verschiedenen "Körpersäfte" auch die Behandlungsformen der manuellen Therapie. Im wurde die Ehre zuteil, die römische Oberschicht zu behandeln, nachdem er den Philosophen Eudemos erfolgreich behandelt hatte - und nannte sich von da an Claudius Galenus.
Seinen Aufzeichnungen ist die Überlieferung der Massagetechniken zu verdanken - ihr Einfluss reicht bis ins Mittelalter hinein. Auch die Araber folgten diesen Aufzeichnungen, und sollten über mehrere Jahrhunderte führend in dieser therapeutischen Disziplin bleiben.
Wahrscheinlich gab es im Spätmittelalter eine kleine Renaissance dieser Behandlungsmethode, jedoch sind aus dieser Dekade nicht viele Aufzeichnungen von wissenschaftlichem Interesse zu entdecken. In Deutschland ist es wohl vor allem der Übervater der Naturheilkunde - Paracelsus (Theophrastus Bombastus von Hohenheim) - der mit dieser Methode recht beachtliche Erfolge erzielte.
Hingegen ist sicher bekannt, dass im Frankreich des achtzehnten Jahrhunderts die Blütezeit der Massage hereinbrach. Aus dieser Zeit stammen auch die - noch heute gebräuchlichen - Namen der meisten Massagetechniken/Handgriffe.
Ende des 19. Jahrhunderts reduzierte ein Herr Dr. Albert Hoffa (ihm zu Ehren wird der Albert Hoffa-Preis an Orthopäden vergeben) die von ihm erlernten Massagetechniken auf 5 wesentliche Handgriffe, die noch heute die Grundlage der klassischen Massage darstellen:
- Effleurage = die Ausstreichung
Streichungen werden i.d.R. als einleitende Techniken einer Massagesitzung angewendet. Es geht dem Therapeuten hierbei um die sanfte Kontaktaufnahme mit dem Patienten, der durch die sanfte Technik den Impuls bekommt, sich zu entspannen. Gleichzeitig gewinnt der Therapeut wichtige diagnostische Informationen über Muskeltonus, Ödeme oder besonders sensible Areale, kann aufgrund dieser Informationen seine Behandlung strukturieren.
- Petrissage = die Knetung
Das Kneten der Muskulatur soll über die Muskelspindeln und Golgi-Apparate der Muskelsehnen Einfluss auf den Tonus der Muskulatur nehmen. Rhytmisches und langsames Kneten führt zur reflektorischen Entspannung. Dadurch wird die Durchblutung des Muskels gebessert und der Stoffwechsel angeregt. Diese Technik eignet sich besonders nach sportlicher Belastung des Bewegungsapparates.
- Friktion = die Reibung
Die quer zum Faserverlauf der Muskeln angewendete Friktion hilft, Muskelverhärtungen (Hartspann, Myogelosen) oder Läsionen im Übergangsbereich von Muskel zu Bindegewebe (Sehnen) gezielt zu beeinflussen (beispielsweise so genannte Triggerpunkte). Diese Technik führt zu einer Tonusverbesserung der Muskulatur, aber auch zur gezielten Freisetzung von Entzündungsmediatoren, Endorphinen und Serotonin. Dadurch können auch lokale Verletzungen (z.B. leichte Muskelfasserrisse) schmerzstillend beeinflusst werden.
- Tapotement = die Klopfung
Die Klopfung oder Klatschung stimuliert oder sediert je nach Intensität der Behandlung die Aktivitäten des autonomen Nervensystems. Die Hautdurchblutung wird durch forciertes- oder verlängertes leichtes Klopfen deutlich erhöht.
- Vibration = Erschütterung
Vibrationen werden eingesetzt, um die Mechanorezeptoren der Muskulatur zu erregen, damit die Schmerzweiterleitung (Nozizeption) aus dem Areal überlagert wird (nach der sogenannten "Gate-control" Theorie). Druck und Frequenz der Vibrationsmassage müssen ständig variiert werden, damit die Rezeptoren sich nicht an die Stimulation gewöhnen.
Siehe dazu auch Albert Hoffas Standardwerk "Technik der Massage" (spätere Auflagen von H. Gocht, H. Storck und H.J. Lüdke).
Wer darf die Massage anwenden?
Im Grund genommen jeder, der sich mit der manuellen Behandlung von Patienten befasst. Es gibt für Physiotherapeuten und Ärzte klare Richtlinien für die Ausbildung in manueller Therapie - in diesem Rahmen werden auch die Massagetechniken vermittelt. Bei medizinischen Bademeistern und Masseuren ist diese Behandlungsform logischerweise integraler Bestandteil ihrer staatlich überprüften und anerkannten Ausbildung.
Unter Heilpraktikern herrscht derweil ein recht breites Spektrum an (privaten) Fortbildungsmöglichkeiten - vom Wochenend-Massagekurs bis hin zur Teilzeit-Massageausbildung über Hunderte von Unterrichtsstunden. Daher ist bei diesen Therapeuten doppelt wichtig, dass sie Fortbildungsnachweise erbringen können und zudem über Praxiserfahrung verfügen sollten, ehe man sich in ihre Hände begibt.
Die Massage im Rahmen der Rehabilitation wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Private Dienstleister, z.B. Wellness-Unternehmen oder mobilde-Massage-Services, berechnen für Massagetechniken etwa einen Euro pro Minute. Eine etwa halbstündige Massage würde somit um die 30.- Euro kosten.
Die Massage ist als präventive Therapie im Rahmen der Gesundheitsvorsorge in unserem Zeitalter unverzichtbar. Wer sich d.h. vorstellen kann, mit einer Massageausbildung seine eigene Zukunft zu sichern, der sollte folgende Ausbildungsmöglichkeiten in Betracht ziehen:
- eine Physiotherapeutenschule, z.B. die Berufsakademie des Uniklinikum Eppendorf in Hamburg (UKE)
- eine staatliche Schule zur Ausbildung als medizinischer Bademeister und Masseur, z.B. am Klinikum der Universität München
- eine Privatschule zur Ausbildung zum medizinischen Masseur, z.B. die Schulen der Präha-Gruppe
- oder im Rahmen der Heilpraktikerfortbildung an einer renommierten privaten Schule, z.B. der Norddeutschen Massageschule
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