Nachtgedanken: Von der phonetischen Ungerechtigkeit in der deutschen Sprache
Ja, ihr hört ganz richtig.
Es gibt eine bodenlose phonetische Ungerechtigkeit in der deutschen Sprache.
Wo ist sie nun zu finden? Ganz einfach in jedem Wort.
Die Vokale beherrschen unsere Sprache, jedes Wort benötigt Vokale. Die Konsonanten sind
nur Statisten, oder kennt ihr ein sinnvolles Wort ohne ein a,e,i,o oder u. Nicht nur in
unserer Sprache, nein in fast allen Sprachen. Man kann hier getrost von dem Drang zur
phonetischen Weltherrschaft sprechen. Nur einige afrikanische Dialekte, deren Name ich
nicht aussprechen kann, kommen ohne diese machthungrigen Vokale aus. Die deutsche Sprache
ist eine der vokalreichsten Sprachen auf dieser Welt. Und warum ist das so? Weil bei uns
die Vokale 'a','o' und 'u' eine Allianz mit dem 'e' eingegangen sind. Na, merkt ihr etwas? Zusammen bilden sie Umlaute. Ä,ö und ü sind ein weitere Beweis für die Ausweitung der Machfülle der Vokale. Hier spreche ich noch nicht einmal von den phonetischen Untergrundkämpfern im Reich der Vokale, den nasalierten Vokalen. Diese verstecken sich in Worten wie 'Teint', 'Genre'
oder 'Jongleur'. Eine weitere Speerspitze im Vormarsch der Vokale sind die offenen
Vokale. Diese schleichen sich gerne in Anglizismen wie 'Talkmaster' in unsere Sprache ein.
Über das Thema Anglizismen werde ich mich zu gegebener Zeit noch aufregen.
Mehr Macht den Konsonanten!
Gruß
rslmpf, ein Freund der Konsonanten
Autor
Geschrieben von
rslmpf | 06.05.2007 um 16:12 Uhr