Spätestens seit der Veröffentlichung der Romane "1984" oder "Schöne neue Welt" ist vielen Menschen die Zukunft nicht mehr ganz so geheuer, wie sie uns unsere Politiker und Technologieunternehmen erzählen möchten. Ich zum Beispiel bin ganz und gar nicht begeistert davon, dass in Zukunft ein RFID-Chip jedes Produkt und sogar unsere Reisepässe begleiten wird. Auch die Novelle der Überwachung wird ausgeweitet. Alle Provider in Europa werden verpflichtet, sämtliche Daten über eure Surfgewohnheiten (Dauer eurer Internetaufenthalte, welche Seiten wurden aufgerufen etc.) zu speichern.
Das es mit der Überwachung viel weiter ist, als im ersten Moment auffallen mag, zeigt dieser
Flashfilm von Johannes Widmer. Ob nun Überwachung per Videokamera, Standortbestimmung via Handy, Einkaufsgewohnheiten via Rabatt- oder Kreditkarte. Niemand kann und wird euch 100% versichern können, dass eure Daten bei dem jeweiligen Anbieter bleiben oder an andere Stellen übermittelt werden.
Früher waren Kopien von Daten nicht ganz so einfach zu verbreiten. Mit jeder Kopie ging die Qualität ein stückweit mehr verloren. Ob nun bei Tonaufnahmen, Videos, Fotos oder Schriften. In der heutigen digitalen Welt ist es kein Problem von einem Objekt oder Datensatz eine Million Kopien zu erstellen, ohne das die Qualität nachlässt. Man erzeugt ein wahres neues Original.
Der Flashfilm ist sehr gut gemacht und zeigt einen Überblick darüber, was bereits heute gang und gebe ist. Wie kann man sich dem entziehen? Leider geht das nicht in jedem Fall. Aber durch einige kleine Möglichkeiten, kann man sein eigenes Profil so klein wie möglich halten: Zum Beispiel keine Rabattkarten mehr benutzen, möglichst wenig mit Kreditkarte zahlen, hauptsächlich mit Bargeld bezahlen oder Briefmarken und Pakete bei der Post abgeben bzw. normale Briefmarken benutzen (keine Internet-Tools der Post. Diese werden ebenfalls komplett getrackt). So weit wie 1984 mit der totalen Überwachung via Teleschirm ist es noch nicht. Aber (leider) auch nicht mehr so weit entfernt.
Und wer wie viele andere Menschen denkt, das er nichts zu verbergen habe und daher nichts gegen eine totale Überwachung einzuwenden hat, dem sei nachfolgender Satz von Benjamin Franklin ans Herz gelegt: "Der Mensch, der bereit ist, seine Freiheit aufzugeben, um Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren".