Schwarze Löcher im Alltag
Nein, dies wird kein wissenschaftlich fundierter und staubtrockener Bericht über das Phänomen der schwarzen Löcher, denn spätestens wenn ich erzähle, ein mikrokleines schwarzes Loch würde direkt über meinem Schreibtisch schweben, dann würde wohl jeder ernsthafte Wissenschaftler schreien Reißaus nehmen.
Doch ich behaupte, schwarze Löcher, Wurmlöcher & Co sind gar nicht so selten, wie man es uns immer glauben machen will. Es gibt sie viel häufiger als wir denken, sie umgeben uns und beeinflussen unser Leben.
Beispiel 1: das Sockenprinzip
Manch einer wird es bei der Überschrift schon ahnen, aber fakt ist und bleibt; innerhalb einer durchschnittlichen deutschen Waschmaschine verschwinden pro Jahr ungefähr 3,8 Socken. neben Irrläufern und Farbveränderungen, die zur Irritation führen können, bleibt nach gründlicher Betrachtungen einzelner technischer Geräte festzustellen, dass auch kriminalistischer Spürsinn bisher nicht zufrieden klären konnte, wie und wohin die Socken verschwinden.
Die Theorie: Durch die Drehbewegung der Trommel im Inneren der Waschmaschine in Zusammenhang mit der Wasserspülung wird ein bisher unbekanntes Feld erzeugt, welches mikroskopisch kleine schwarze Löcher erzeugen kann. Diese können nur innerhalb dieses erzeugten Feldes bestehen, haben aber trotzdem soviel Kraft, um einzelne Socken aus dem Waschpaket zu lösen und in den Ereignishorizont zu ziehen.
Beispiel 2: das Zeitprinzip
Jedem dürfte es schon einmal aufgefallen sein, der sich "nur mal eben kurz" am Schreibtisch niederließ, um seine E-Mails durchzusehen oder einen einzelnen Blogeintrag zu kommentieren. Dies dauert im Durchschnitt selten länger als 5-10 Minuten. Und doch ist das Phänomen der verlorenen Zeit durchaus üblich und wenn wir wieder uns vom Schreibtisch erheben, stellen wir voller Verwunderung fest, dass schon über eine Stunde vergangen ist.
Wenn wir all den pseudowissenschaftlichen Mumpitz von Konzentrationszeitverzerrungen und Zeitdieben mal beiseite lassen, bleibt eigentlich nur eine logische und stichhaltige Erklärung übrig: Ein mikroskopisch kleines schwarzes Loch, welches dennoch die Kraft und Energie besitzt, den Zeitstrudel in sich hineinzuziehen, schwebt über meinem Schreibtisch. Es ist zu klein, um Dinge aufzusaugen, um mich selbst zu beeinflußen,aber wie wenn jemand in einer Badewanne sitzt und der Stöpsel herausgezogen wird, so wird die Zeit rings um mich herum auch sozusagen "abgesaugt" / herausgelassen.
Das Fazit:
Fest steht, die Zukunft gehört der Erforschung der Mikrophänomene. Wer sich schon jetzt Chancen auf den zukünftigen Nobelpreis machen will, sollte sich für einen Besuch meiner Waschmaschine oder meines Schreibtisches anmelden.
Autor
Geschrieben von
Teddykrieger | 26.11.2006 um 14:14 Uhr