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Shiatsu
Das Shiatsu ist eine aus Japan stammende Form der energetischen Körpermassage, die vermutlich aus dem chinesischen Tuina hervorgegangen ist. Wörtlich übersetzt bedeutet Shiatsu "Fingerdruck", und tatsächlich wird diese Therapieform häufig mit großem Druck ausgeübt, so dass neben den Daumen auch die Ellbogen oder Knie des Behandlers zum Einsatz kommen. Behandelt wird daher gerne auf dem Boden, so dass Patient und Therapeut optimale Bewegungsfreiheit besitzen.
Das Shiatsu ist keine alte Therapie: es stammt aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Es fusst jedoch auf Ideen und Theorien, die tausende von Jahren alt sind. Wichtigste dieser Theorien ist das Meridiansystem der traditionellen chinesischen Medizin, das den Fluss der Energie durch unseren Körper gemäß den Wandlungsphasen erklärt. Jedes Organ ist hier einem Meridian - Energieumlauf - zugeordnet, auf dem die Lebensenergie Chi (im japanischen Ki) zirkuliert. Krankheitssymptome lassen sich durch Blockaden des Energieflusses erklären, die durch gezielte manuelle Manipulationen wieder beseitigt werden.
Durch seinen holistischen Ansatz ist Shiatsu geeignet, das physische, emotionale und geistige Wohlbefinden zu verbessern. In dieser Hinsicht und in vielem anderen gleicht es der in Amerika begründeten Osteopathie (siehe hierzu auch meine Praxisseite).
Tokujiro Namikoshi gründete die erste Shiatsuschule in Japan. Auf ihn geht auch die Initiative zurück, das Shiatsu als selbstständige Behandlungsform in Japan anerkennen zu lassen.
In Europa fand das Shiatsu allerdings eher durch einen Schüler Namikoshis Verbreitung: Shizuto Masunaga begründete den "Zen Shiatsu"-Stil, der das klassische Meridiansystem erweitert und weggeht von einzelnen "Akupunkten". In diesem Stil wird jeweils der ganze Meridian behandelt, Streichungen und gezielte gymnastische Dehnungen spielen hier eine deutlich größere Rolle als der gezielte Druck auf einzelne Punkte.
Es gibt natürlich noch viele andere Stile und große Shiatsu-Meister, doch darauf soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden. Wichtig ist: nicht jeder Shiatsu-Therapeut arbeitet heutzutage noch auf Grundlage des Meridiansystems. Gerade in Japan entwickelt sich das Shiatsu immer mehr zu einer ganzheitlichen Form der manuellen Therapie, ähnlich wie die amerikanischen Modelle der Chiropraktik und Osteopathie.
In Europa und Deutschland hingegen ist die klassische Form des Zen-Shiatsu noch immer am weitesten verbreitet. Dazu ist weiterhin zu sagen, dass die wichtigsten kontemporären Lehrer des Shiatsu heutzutage nicht in Japan leben, somit die Impulse zum Vorantreiben der Lehre und zum Entwickeln eigener Stile vor allem aus dem Westen stammen. 1997 hat die EU-Kommission das Shiatsu als eine von insgesamt acht Methoden der Komplementär-Medizin anerkannt.

Technik des Shiatus

Es werden sanfte rhythmische, aber auch tiefer wirkende Techniken eingesetzt, wobei man die Behandlung mit einer klassischen Massage vergleichen kann, bei der bestimmte Punkte allerdings gesondert und sehr intensiv behandelt werden. Diese "Akupunkte" stellen "Schleusen" im Verlauf der Meridianumläufe dar und geben dem Behandler die Möglichkeit, die energetische Verteilung des Körpers zu beeinflussen. Um einen Möglichst großen Druck auf diese Punkte zu erzeugen, versucht der Therapeut aus seiner eigenen Körpermitte (japanisch: Hara) heraus zu arbeiten.
Wie in westlichen manuellen Systemen kommen aber auch Dehnungen, Rotationen und krankengymnastische Übungen zur Anwendung.

Therapeuten

Shiatsu wird von ganzheitlich arbeitenden Masseuren, Physiotherapeuten und Heilpraktikern ausgeführt. Einen eigenständigen Beruf stellt der "Shiatsu-Therapeut" allerdings nicht dar.
Da das Shiatsu nicht auf naturwissenschaftlichen Grundlagen fusst, übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Therapie nicht - eine private Sitzung kostet zwischen 40 und 50 Euro im Mittel.

Ausbildung

In Deutschland gibt es verschiedene Institute, die eine Ausbildung zum Shiatsu-Therapeuten anbieten. Die wichtigsten Schulen sind im GSD zusammengefasst, der Gesellschaft für Shiatsu in Deutschland.
Es ist heutzutage in keiner größeren Stadt ein Problem, eine umfassende Ausbildung in Shiatsu zu erhalten. Die GSD schreibt eine Ausbildung vor, die mindestens 500 Ausbildungsstunden zu umfassen hat.
Es handelt sich um private Ausbildungsinstitute, die Ausbildungen finden i.d.R. berufsbegleitend statt.

Wenn Sie weitere Informationen zu alternativmedizinischen Verfahren suchen, besuchen Sie gerne meine Homepage: Mallok & Wiegleb - Praxis für ganzheitliche Medizin in Hamburg.
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Geschrieben von ATStillson | 05.12.2007 um 14:21 Uhr
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