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nachtgeschichten 17 - das ende
ok - es geht nicht mehr. ich kann das nicht mehr. jetzt schmeiße ich ihn raus. zum ersten und zum letzten mal. aus meiner wohnung. und aus meinem leben.
er steht vor mir und kann meine reaktion nicht verstehen. "was hast du", fragt er mich. "du weißt doch, wie meine situation ist. und du bleibst trotzdem bei mir."
er hat recht. ich weiß es. mit mir schläft er und mit seiner familie lebt er. aber jetzt ist alles anders. seine frau ist wieder schwanger. zum dritten mal. sie ist im 4. monat. das mit uns geht wesentlich länger.
mir schießen die tränen in die augen. jetzt nur nicht weinen. ich will nicht, dass er sieht, wie sehr mich das mitnimmt, was er mir eben gesagt hat. klar - eigentlich hab ich es gewusst. ich musste wissen, dass er nicht nur mit mir, sondern auch mit seiner frau schläft. aber ich hatte es mir nicht wirklich klar gemacht. in meiner vorstellung, in meinen träumen, hatte er nur mit mir sex . was für ein traum! was für ein albtraum!!!
ein gedanke schießt mir durch den kopf: soll ich ihn DAS fragen? soll ich ihm das antun?
wie immer liest er in mir wie in einem offenen buch. vor diesem mann kann ich nichts verstecken. "was denkst du gerade?", fragt er mich, als könnte er meine gedanken lesen.
"bist du sicher, dass es von dir ist?", platzt es aus mir heraus.
seine gesichtszüge werden hart. ich hab einen fehler gemacht. einen dicken fehler. ich habe meine würde verloren mit dieser frage, meine souveränität, meine aura. jetzt bin ich nur noch eine bösartige, hinterhältige, niederträchtige geliebte.
"das war's dann ja wohl," sagt er. er schaut mich lange an - so als wolle er abschied nehmen. seine hand legt sich auf meine wange, wie man ein kleines kind tröstet, das seinen teddy verloren hat. eigentlich wäre das MEIN text gewesen. jetzt hat er den satz gesagt. ER hat schluss gemacht, nicht ich ... und es ist mir völlig egal. ich muss mein gesicht nicht mehr wahren. ich bin eh ein nichts.
"verschwinde," sage ich. "und fass mich nie wieder an. raus hier." es ist ein letztes verzweifeltes aufbäumen, ein letzter versuch, halbwegs mit würde aus dieser unwürdigen situation heraus zu kommen. er dreht sich um und geht. neben der wohnungstür bleibt er stehen. langsam nimmt er seinen schlüsselbund aus der tasche, dreht meinen wohnungsschlüssel ab. ohne ein wort legt er ihn auf die kommode neben der tür.
"leb wohl," sagt er ohne mich anzusehen.
er zieht die tür hinter sich zu, sie fällt mit einem leisen klacken ins schloss. so geht das also zuende. ich drehe mich um. erst jetzt laufen die tränen.


Autor
Geschrieben von sannivosten | 22.10.2007 um 18:23 Uhr
Tags
Nacht  | nachts  | nachtgeschichten  | beziehung  | Ende  | schluss  | Sex  |
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Kommentare (3)

Was meinen andere Leute zu diesem Blog?

DerCoolePate
 
 
 
 
02.04.2008 | 18:37 Uhr
-- habs mir anders überlegt ---
Cyberbird
 
 
 
 
30.10.2007 | 02:42 Uhr
Selbst schuld, wenn du eine Affaire mit einem verheirateten Mann anfängst...
Presea
 
 
 
 
27.10.2007 | 23:59 Uhr
Oh mein Gott, ist das traurig. Ehrlich, warscheinlich auch richtig so, aber unendlich traurig
sannivosten 68167 mannheim
weiblich, 38 Jahre
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