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nachtgeschichten 2 - nach dem sex
manchmal fühlt man sich zu zweit einsamer als alleine.

ist ist 3.12 uhr. er liegt neben mir. sein atem geht ganz gleichmäßig. er schläft tief und fest. klar, die vergangenen zwei stunden waren anstrengend. wunderschön, zärtlich, heiß, sexy, auf- und erregend - aber eben auch anstrengend. und männer schlafen deshalb danach meistens ziemlich schnell ein. er auch. dabei ist er eigentlich etwas besonderes. er ist lustig, charmant, liebevoll, ein wunderbarer liebhaber. ich schaue auf seinen glatten muskulösen rücken. und er hat einen body zum niederknien.

bei frauen ist das anders. oder vielleicht ist das auch nicht bei allen frauen so, sondern nur bei mir. aber ich kann nach der liebe oft nicht schlafen. selbst dann nicht, wenn ich soweit war. zu viel adrenalin im blut, zu viele gedanken im kopf - keine gute mischung zum einschlafen.

ich schaue aus dem fenster. die gelbe straßenbeleuchtung gibt der welt draußen einen unnatürlichen gelbstich. als hätte alles, was am tag so schön bunt ist, plötzlich eine ansteckende krankheit. mir gefällt die welt im licht der straßenlaternen nicht. sie sieht gefährlich aus, nicht ruhig und beschaulich.

er dreht sich neben mir um. was er jetzt wohl gerade träumt? ich schaue sein profil an. woher soll ich das wissen. ich weiß ja oft nicht mal , was er denkt. wenn ich ihn frage, bekomme ich keine klaren antworten. und um seine gedanken zu erraten, kenne ich ihn nicht gut genug. glaube ich jedenfalls. ich sollte nicht mit einem mann ins bett gehen, den ich nicht gut genug kenne. aber manchmal passiert es einfach.

mir ist kalt. ich kuschele mich unter meine decke. ich habe das gefühl, ich habe meine ganze energie aufgebraucht, ihm gegeben. auch unter der decke wird mir nicht wärmer. soll ich aufstehen und mir etwas anziehen? ich versuche mich an ihn zu kuscheln, aber es gelingt nicht richtig. er liegt so komisch, dass ich keinen teil seines körpers zum anlehnen und aufwärmen finde.

also stehe ich doch auf. ich schlüpfe in ein warmes t-shirt, ziehe slip und eine weiche pyjamahose an. sexy ist das nicht gerade. was wird er morgen früh sagen, wenn er mich so sieht? egal. wenigstens friere ich so nicht mehr so heftig.

ich schaue auf die uhr. 3. 21 uhr. der blick aus dem fenster zeigt: es ist niemand mehr auf der straße. aber hier drin bin ich irgendwie auch allein.
Autor
Geschrieben von sannivosten | 02.01.2007 um 16:08 Uhr
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Kommentare (2)

Was meinen andere Leute zu diesem Blog?

ZzyXz
 
 
 
 
24.01.2007 | 12:13 Uhr
sehr schön geschrieben aber vom inhalt nicht soooo mein ding.
ich finds schön das du so viele einzelheiten erwähnst z.B.

"ich schaue aus dem fenster. die gelbe straßenbeleuchtung gibt der welt draußen einen unnatürlichen gelbstich."

die 2 sätze sind das beste aus der ganzen geschichte, weil man da richtig fühlt was du fühlst, dass du dich alleine fühlst und dadurch die welt mit anderen augen siehst. einfach nur nice
Alper
 
 
 
 
03.01.2007 | 10:08 Uhr
Deine zweite Nachtgeschichte gefällt mir auch gut. Realistisch und nachvollziehbar geschrieben. Ich glaube die meisten Leserinnen und Leser werden diese Geschichte auch selber mal erlebt haben.
sannivosten 68167 mannheim
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