Ein moderner Held hat es schwer. Früher ging es doch meist darum tugendhafte Jungfrauen wo bösen Drachen zu beschützen, um dann einen Minnesänger zu finden, der daraus ein heldenhaftes Epos entstehen ließ. Ein Stück Unsterblichkeit.
Und heute?
Der Durchschnittsheld von heute steht vor ganz anderen Problemen. Die modernen Drachen stehen entweder unter Naturschutz oder wohnen in der Nachbarschaft und beklagen sich über die laute Musik der jungen Leute.
Und wo findet man noch eine geeignete Jungfrau zum retten? Entweder sind sie schon derart emanzipiert, dass die dem Drachen womöglich persönlich die Zähne einschlagen - Volkshochschulkurse sind ja so beliebt - oder schauen den armen Helden nicht mal von der Seite an, denn sein Schlachtroß ist nicht Web2.0 getestet und da es an Helden einen lauteren Überschuß gibt, drängt die Konkurenz einen vom Markt.
In vergangene Zeiten im Osten konnte man wenigstens noch "Held der Arbeit" werden, doch selbst diese Zeiten sind vorbei und wenn sich unser Held heute in seine Arbeit stürzt, schauen ihn die Kollegen womöglich mißtrauisch an.
Teilzeithelden sind in Mode und Rüstungen wegen des hohen Wartungsfaktors kaum noch erschwinglich und TÜV-geprüft.
Hartz IV wartet wohl auf unseren Helden, denn die Drachen und die Jungfrauen haben sich längst verbündet und aus den Minnesängern und Barden von einst sind Boygroups und Hardrocker geworden. Schwere Zeiten für Helden...
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Geschrieben von
Teddykrieger | 28.11.2006 um 12:59 Uhr