.. Ich saß den ganzen Tag vor dem Feuer, starrte in die Glut, die Flammen die nach dem trockenen Holz leckten wie wilde Tiere nach der Beute.. Ich starrte, bewegte den Blick nicht ab und sucht den Punkt, den einzig festen Punkt in diesem Strudel aus Glühen, lodern und züngeln.. Es knackt das trockene Holz unter der Hitze, langsam frisst sich das Feuer durch die morschen Hölzer, unaufhaltsam ist der Weg.. Und ich... ich starre, weiter auf den imaginären Punkt, den meine Augen zeichnen. Sie sehen nicht mehr das Bild vor Augen, was sich keine 30 cm vor mir abspielt.. Sie sehen den Tunnel, die Gedanken, die durch meinen Kopf rasen, die sich überschlagen, wie das Feuer, was da brennt..
Warum, denken wir nur noch an uns, sehen nicht wie es anderen geht. Versuchen immer nur, für sich selbst einen Vorteil zu schaffen.. Sind wir so egoistisch? Warum, verletzen wir die Menschen, die wir lieben, die uns so wichtig sind. Warum enttäuschen wir die, die immer bedingungslos hinter uns standen? Zufall? Einmalig? Was, wenn wir es immer wieder tun.. Wenn wir in dem Zwiespalt leben, zu lieben und doch zu verletzen? Was sind wir dann für Menschen? Wir sind wie das Feuer, das den anderen brauch, um zu existieren.. und doch, am Ende, ist nur noch die Glut.. Die Glut im Kamin.. die Glut im Herzen...
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Geschrieben von
vanGuard | 23.03.2007 um 20:24 Uhr